#LoadTrip22 – Detailbericht – Le-Mont-Saint-Michel
Was wäre ein Frankreich Urlaub ohne Besuch von Paris? Sicher nicht ganz vollständig. Und daher konzentrieren sich immer alle auf die Stadt der Lieb. Das führt zu, dass jährlich mehr als 10 Millionen Menschen aus der ganzen Welt diese Stadt besuchen und die waren Kleinode Frankreichs völlig unbeachtet bleiben. Doch eines dieser Kleinode hat sich in den letzten Jahren immer mehr zum Geheimtipp gemausert. Vielleicht sogar schon mehr, wenn man den ersten Satz betrachtet, den ich in deutscher Sprache dort gehört habe:
Wenn wir jetzt losfahren, sind wir um 19 Uhr in Köln!
Und ja, genau dieser Satz waren die ersten deutschen Worte, die wir (in der Post von) Le-Mont-Saint-Michel vernommen haben. Nebenbei bemerkt gegen 10:30 Uhr und von dort nach Köln sind es gut 800 Kilometer. Sagt viel über so manch deutschen Touristen aus.
Aber zurück zum Thema. Von Caen aus, wo wir ohnehin einen Zwischentopp eingelegt hatten,war es quasi nur noch ein Katzensprung von weniger als 150 Kilometern bis zu dieser Sehenswürdigkeit, die zur Zeit zumindest alle in unseren Social Media Bubbles ansteuern: Le-Mont-Saint-Michel.
Was lag also näher, als dass auch wir dorthin einen Abstecher machen? Nichts. Also machten wir uns auf den Weg nach Le-Mont-Saint-Michel. Über die Anfahrt dorthin gibt es nicht viel zu berichten und daher dürft ihr euch einfach mal wieder ein Zeitraffer-Video anschauen.
Kaum angekommen stellte sich die erste Frage: Wie am besten vom Parkplatz zur Abtei kommen?
Dafür gibt es drei Möglichkeiten:
- Zu Fuß
- Mit der Pferdekutsche
- Mit dem Bus
Die erste Möglichkeit ist sicher die nachhaltigste der drei Varianten. Dazu muss man aber bedenken, dass man sich in der Abtei angekommen auch noch weiter bewegen muss. Wie der Deutschladfunk weiß, ist der höchste Punkt der Abtei über 150 Meter über Normalnull und es führen 900 ausgetretene Stufen dorthin. Wieviele Kilometer das sind, kann man schwer ausrechnen. Vor allem, weil man ja doch noch einige Schritte zusätzlich macht um alles wirklich aus der Nähe in sich aufzusaugen. Insgesamt zeigt Mikes Fitness-App für diesen Tag 8.281 Schritte und 6,3 Kilometer. Da laut Google Maps die zurückgelegte Strecke nur1,8 Kilometer betrug, sollte man in der Abtei von einer Strecke von mindestens 4 Kilometern ausgehen. Dazu müsste man den Fußweg hin und eventuell wieder zurück addieren: Knapp unter 3 Kilometern. Nachdem wir uns am Vortag schon sehr viel bewegt hatten, haben wir diese Option daher nicht lange in Betracht gezogen. Aber jeder, der sich entschließt, auch diese Strecke noch zu Fuß zurückzulegen hat unseren vollen Respekt.
Möglichkeit zwei kann eigentlich gar keine Option sein. In Zeiten wie heute, in welchen die Menschen endlich erkennen, dass sie die Natur nicht unendlich zu ihrem eigenen Nutzen ausbeuten dürfen und können, ist eine Pferdekutsche komplett aus der Zeit gefallen. Sogar in der sagenumwobenen Stadt Petra in Jordanien ist man inzwischen von Pferde- auf Elektrokutschen umgestiegen. Auch wenn das Wetter an unserem Besuchstag eher durchwachsen war, allein die Vorstellung, dass Pferde egal bei welchem Wetter diese Strecke immer und immer wieder zurücklegen müssen, war Grund genug, diese Option von vornherein auszuschließen. Man überlege es sich einfach, wie es wäre, wenn Schnee liegen würde oder über 30 Grad herrschen. Das will man doch niemandem antun.
Also haben wir die einzige, für uns logische Wahl getroffen und den kostenlosen Bus-Service genutzt. Nicht ganz so nachhaltig wie der Fußmarsch, aber immerhin fahren so nicht hunderte Autos zur Abtei und Tiere leiden auch nicht direkt unter dem Toursimus.
Die Fahrt dauert in etwa zwischen 5 und 7 Minuten. Die letzten fünf Minuten der Fahrt zum Le-Mont-Saint-Michel haben wir mit dem Smartphone für euch festgehalten. Sicher niucht sehr aufregend, aber man sieht am Ende die Abtei immer näher kommen, was ein ganz netter Anblick zu sein scheint.Immerhin hat das Video inzwischen über 100 Views.
Alles im Le-Mont-Saint-Michel zu beschreiben würde wahrscheinlich wirklich den Rahmen sprengen und da wir hier immer noch mehr den Anspruch haben, die deutsche Ladeangst zu bekämpfen als ein Reiseblog zu sein, wäre es schon sehr vermessen, wenn wir hier in eine extreme Beschreibung aller Eindrücke abschweifen würden.
Nichtsdestotrotz. Der Le-Mont-Saint-Michel ist ein wunderbares Ziel für eine Reise. Und wir finden, im Rahmen der Möglichkeiten und so lange dabei weder Mensch, Natur oder Tier schaden nehmen, sollte jeder einmal hier gewesen sein und die Geschichte in sich aufgesogen haben. Das bedeutet aber auch, dass wir es nicht richtig finden, dass man hier mit einem Kreuzfahrtschiff hinschippert, Unmengen an Benzin (egal ob Normal oder Diesel) verbrennt oder sonst irgendwie unnachhaltig reist. Dabei wollen wir niemandem vorschreiben, wie er zu reisen hat. Trotzdem ist es uns wichtig, dass wir auf unsere Umwelt mehr Rücksicht nehmen. Und abgesehen von Bahnreisen ist die Reise mit einem e-Auto eben so ziemlich das umweltfreundlichste was wir uns vorstellen können.
Unser Blog soll zeigen, dass es möglich ist, auch mit dem e-Auto so weite Entfernungen bis zum Beispiel bis zum Le-Mont-Saint-Michel zurückzulegen, wenn man ein wenig plant. Und nebenbei bekommt man so auch noch viel mehr von der Urlaubsregion zu sehen, als wenn man einfach nur „irgendwo hinfliegt“ oder mit dem Verbennermotor mit voller Kraft durch die Lande heizt.
Lasst also gerne die Bilder auf euch wirken, wenn es um Le-Mont-Saint-Michel geht. Denn wir können euch nur sagen, dass wir von all dem was wir gesehen haben wirklich sehr beeindruckt waren. Und obendrein auch noch was für die Fitness getan haben.
Aber wir waren eben nicht ewig da und so machten wir uns auch wieder auf den Rückweg zum Hotel in Caen. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Zwischenstopp in einem der zahllosen Grabmäler in dieser Gegend. Die beteiligten Nationen des 2. Weltkriegs haben hier unabhängig voneinander verschiedene Kriegsgräber angelegt, wobei die jeweiligen Länder veschiedene Ansätze verfolgten. Da die Kriegsgräberstätte Mont d’Huisnes auf dem Rückweg lag, haben wir beschlossen, dort kurz einen Stopp einzulegen um all die schrecklichen Geschehnisse und deren Auswirkungen auf uns wirken zu lassen und der Toten zu gedenken, die auf allen Seiten sinnlos gefallen sind.
Und wäre das Wetter besser gewesen, wir hätten uns auch noch die schöne Stadt Avranches angeschaut, die wir auf der Fahrt nach Le-Mont-Saint-Michel von der Autobahn aus sehen konnten. Aber das Wetter und die vielen Schritte machten uns diesen Plan etwas madig und so gab es nur einen kurzen Ladestopp zur Sicherheit auf dem Rückweg.
Der gestaltete sich ein wenig schwieriger als gedacht. Und nein, damit wollen wir euch nicht in Ladeangst versetzen. Denn schließlich und endlich haben wir die Ladestation ja gefunden, die uns in der enbw mobility+ App als frei angezeigt wurde.
Etwas unschön waren dann eher die Erlebnisse um den Ladestopp herum. Auf Grund des Wetters hatten wir uns gezielt für eine Ladesäule in der Nähe eines Cafés entschieden, dass dann aber nicht gewillt war, uns nur einen Kaffee zu servieren. So mussten wir leider die Zeit im Auto verbringen, statt in der Brasserie „Le Comptoir du Malt“ einen Kaffee und vielleicht sogar eine Nachspeise zu genießen.
Schnelle Fakten
Ladestation:
D103, St-Quentin-sur-le-Homme
Anbieter:
Syndicat Département d’Énergies de la Manche
Ladedauer:
38 Minuten
Volumen:
13,1 kWh
Kosten:
5,87 Euro
Und nachdem wir ein wenig geladen hatten, ging es dann auch zurück in Richtung Hotel, von dem wir ja wussten, dass dort dank reserviertem Parkplatz eine Ladesäule für die Nacht auf uns wartete. Und der Storm war wie beim letzten Mal kostenlos. Nur einen kurzen Abstecher machten wir noch. Zum Abendessen, dann schliefen wir uns aus für die nächste Etappe nach Paris.
Zu guter Letzt: Die harten Fakten.
Kilometer
Die heutige „Etappe“, die eigentlich ein Tagesausflug war führte uns 297 Kilometer nach Le-Mont-Saint-Michel und zurück nach Caen.
Stromverbrauch
Insgesamt haben wir 40,1 kWh verbraucht. Das entspricht etwa13,5 Kilowattstunden je 100 Kilometern
Ladekosten
Da wir im Hotel wieder gratis geladen haben, betrugen die Ladekosten nur 5,87 Euro.
Kosten / 100 Kilometer
Dank der gratis Aufladung im Hotel lagen die Kosten pro 100 Kilometern heute bei unschlagbaren 1,97 Euro
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