#LoadTrip22 – Etappendetails – Utrecht – Gent – Dunkerque
Quasi kaum in Utrecht angekommen und sich an die vielen Radfahrer gewöhnt, ging es auch schon weiter. Die nächste Station sollte Dunkerque sein. Eine Strecke von ewa 300 Kilometern. Und damit eigentlich viel zu kurz. Daher hatten wir uns vorgenommen, auf dem Weg noch einen Abstecher nach Gent zu machen. Abstecher ist dabei gut gesagt. Diese schöne Stadt, die viele vor allem durch den Genter Altar kennen. (Das Ding bei Monuments Men, ihr wisst schon.) wollten wir nicht unbesucht lassen. Und so führte uns die erste Teilstrecke nicht nur an Gent vorbei, sondern sogar nach Gent hinein und wir konnten auch ein paar Kreise durch die Innenstadt drehen.
Das ist im Übrigen nicht einfach so möglich mit einem Auto. Die Stadt Gent, genauer gesagt alles innerhalb der Ringstraße R40 sind Umweltzone und für alle Fahrzeuge der Schadstoffklassen 0 und 1 sowie Dieselfahrzeuge der Klassen 2, 3 und 4 gesperrt. Und selbst wenn man theoretisch nach Gent fahren dürfte, muss man sich vorher zumindest registrieren beziehungsweise anmelden. Das geht kostenlos über ein Online-Formular auf der Website der Stadt Gent. Ohne Anmeldung kann die Fahrt in den Innenbereich richtig teuer werden.
Die Stadt Gent entpuppte sich als Stadt mit wundervollen hstorischen Gebäuden. Zahlreiche Kirchen zählten genau so dazu wie das historische Rathaus mit seinem „Belfried“. Und je länger wir durch die Gassen und Straßen flanierten desto trauriger waren wir, dass es nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Frankreich sein sollte.
Im Video, dass ich mal testweise mit den von GoPro zur Verfügung gestellten Bordmitteln zusammengeschustert habe, könnt ihr übrigens bestaunen wie ich mich an einer Stelle mal komplett verfahre.
Wer die Stelle findet, darf sie gerne in den Kommentaren erwähnen. Unter den richtigen Tipps verlosen wir eine Postkarte vom #LoadTrip23 😉
Aber der geneigte Leser wird es sicherlich schon bemerkt haben. Etwa 300 Kilometer und mindestens einmal verfahren in Gent. Da müssen sie doch geladen haben!
Gut vielleicht könnte dieser Satz auch von Menschen mit Abneigung gegen e-Mobilität kommen oder von Menschen mit „Ladeangst“. Aber tatsächlich sind wir lieber vorsichtig und fahren den Akku nicht bis auf 5 % runter.
Und daher haben wir uns eine Ladestation in Gent gesucht. Zugegeben war das nicht ganz so einfach, da die in den Apps als frei angezeigten Ladesäulen dann doch immer belegt waren, aber am Ende hat es doch geklappt. Im Übrigen bei Versuch Nummer 3.
Kostentechnisch übrigens ein Schnäppchen. Lediglich 0.37 Euro pro Kilowattstunde stellte uns Allego in Rechnung.
Schnelle Fakten
Ladestation:
Minnemeers 8
Anbieter:
Allego
Ladedauer:
124 Minuten
Volumen:
21,04 kWh
Kosten:
7,82 Euro
Aber jetzt wieder zur wunderschönen Stadt Gent. Wie gesagt gab es eine ganze Menge zu sehen. Die St.Bavo-Kathedrale zum Beispiel, die St. Michael Brücke und äußerst beeindruckend auch die Festung Gravensteen. Wenn man wie wir übrigens den Weg genau in dieser Reihenfolge einschlägt, kommt man auch an dem wunderbaren Panorama vorbei, dass ihr unten im Galerie-Slider findet. By the way: Vielleicht kein Geheimtipp, aber auf jeden Fall einen Besuch wert ist die „Graffitisteegje“. Wenn ihr in Gent seid, unbedingt auch dort vorbeischauen!
Hunger musste natürlich auch gestillt werden. Und jetzt kommen wir wieder zu der Frage aller Fragen: Für welche Speise ist Belgien weltberühmt. Und wir geben euch einen Tipp: Pommes waren es nicht.
Ich denke ihr habt alle richtig geraten. Wir haben uns gemeinsam echte belgische Waffeln gegönnt. Mit Schlagsahne und Erdbeeren im Café „Passion“.
Nach dem Sightseeing in Gent ging es dann zurück zur Ladestation und von dort weiter auf den Weg in unserr eigentliches Ziel: Dunkerque. Hier hatten wir uns etwas außerhalb ein Hotel gesucht. Und wie sich heraus stellen sollte, war das teilweise eine gute und teilweise eine schlechte Idee.
Gut, weil das Best Western Quality Hotel du Lac drei Ladestationen hatte, die zudem nicht sonderlich stark genutzt wurden und es sehr ruhig an einem See liegt. Außerdem war der Service äußerst freundlich und obwohl wir es uns zum Ziel gesetzt hatten, es zumindest mit unserem nur zum Teil aufgefrischten Französischkenntnissen aus Schulzeiten zu versuchen, sprach man hier mit uns zumindest an der Rezeption bereitwillig Englisch.
Die Tatsache, dass unser Zimmer noch gar nicht bezugsfertig war und wir trotzdem den Schlüssel bekamen war die erste seltsame Tatsache. Die zweite war, dass im Stockwerk über uns Soldaten einqurtiert waren, die im Inland zur Terrorabwehr eingesetzt werden. So etwas sollten wir im weiteren Verlauf unserer Reise öfter beobachten. Meistens waren es jedoch zivile Fahrzeuge, auch wenn die Soldaten allesamt mit Schnellfeuerwaffen ausgestattet waren.
Sonst war das Hotel aber vollkommen okay. Das Bett war ausreichend groß, es war genug Platz um noch umzufallen und auch ein Schreibtisch zum Arbeiten war vorhanden. Steckdosen fand man auch überall im Raum und das Bad war ausreichend groß.
Ach ja. Fast vergessen. Warum war es eine schlechte Idee, ein Hotel außerhalb der Stadt zu wählen? Weil wir als Nordlichter vergessen hatten, dass in Belgien, Frankreich und den Niederlanden der 15. August ein Feiertag war. Und ausgerechnet in Dunkerque begeht man den Tag scheinbar dadurch, dass man die halbe Innenstadt für einen Umzug sperrt. Viel Sightseeing war daher nicht möglich und auch das Wetter war nicht danach, länger durch die Innenstadt zu tingeln. Trotzdem haben wir uns ein paar Dinge anschauen können, bevor wir uns zum Abendessen ins Hotel begaben. Und ZeeMone bekam endlich wieder einen vollen Akku.
Oben findet ihr die Bilder aus dem Hotel. Unten haben wir ein paar Eindrücke aus Dunkerque gesammelt. Den Belfort, das Rathaus, den Tour de Leughenaer sowie ein paar alte Bunker.Und natürlich den Leuchtturm, der leider zu schwer zu erreichen war.
Wie gesagt wurde ZeeMone wieder ordentlich voll geladen. Übrigens war dies die einzige Ladestation, die wir nicht mit einer unserer drei eingesetzten Apps bedienen konnten. Weder die Shell Recharge, noch die mobility+ und auch die fastned App waren nicht mit diesen putzigen Interfaces kompatibel. Es klappte nur über einen QR Code, das Ausfüllen eines Formulars und dem Hinterlegen einer Kreditkarte. Aber es funktionierte. Und war obendrein günstig. Nur rund 0,32 Euro zahlten wir hier für die Kilowattstunde.
Schnelle Fakten
Ladestation:
Rue du Lac, Armbouts-Cappel
Anbieter:
RossiniEnergy
Ladedauer:
150 Minuten
Volumen:
46,28 kWh
Kosten:
14,32 Euro
Zu guter Letzt: Die harten Fakten.
Kilometer
Die heutige Strecke betrug 340 Kilometer und ging durch drei Länder: Niederlande, Belgien und Frankreich.
Stromverbrauch
Insgesamt haben wir 67,32 kWh verbraucht. Das entspricht etwa 19,8 Kilowattstunden pro 100 Kilometern
Ladekosten
Die gesamten Ladekosten betrugen 22,14 Euro. Beide Ladestationen waren hier mit nur knapp über 30 Cent pro Kilowattstunde etwa gleich auf.
Kosten / 100 Kilometer
Dank der günstigen Preise war der Durchschnittsverbrauch vergleichsweise niedrig: Rund 6,51 Euro pro 100 Kilometer.
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